Korkenzieher-Sammler

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Informationen - Echtes und Falsches

Ein unerschöpfliches und gleichzeitig unerquickliches Thema, das keineswegs ein Kind unserer Zeit ist: Fälschungen von sammelnswerten Gegenständen gibt es in großen Umfang bereits seit dem 15. Jahrhundert. Gestatten Sie mir mit ein paar einführende Bemerkungen die Vielfalt des Themas zu verdeutlichen. Ich will mich bewußt nicht mit juristischen Definitionen befassen, sondern mein persönliches Verständnis der Begriffe aus der Position als Käufer und Sammler beschreiben. Es ist jedermann frei gestellt, sich dieser Meinung anzuschließen oder eine eigene Position zu vertreten.

In der Betrachtung was ist echt und was ist falsch kommt es natürlich wesentlich darauf an, ob die Beschreibung des Gegenstandes, wenn sie denn überhaupt vorhanden ist, mit den tatsächlichen Eigenschaften überein stimmt. Wenn hierbei wesentliche Abweichungen feststellbar sind, ist also offensichtlich etwas falsch, egal ob Absicht oder Irrtum. Als Fälschung würde ich es in jedem Fall bezeichnen, wenn Hersteller oder Händler als Anbieter bewußt einen falschen Anschein erzeugen oder unterstützen. Dies geschieht sehr häufig durch Veränderungen an alten aber minderwertigen originalen Gegenständen oder komplette Nachahmungen, denen mit technischen Manipulationen der Anschein von alten Originalen gegeben wird. Solche bewußten Irreführungen müssen mit allen Mitteln bekämpft werden; wesentlich durch Aufklärung und Information von Sammlern und Käufern. Hier ist eine persönliche Beratung im Einzelfall ratsam, denn allgemeine Beschreibungen von Erkennungsmerkmalen helfen natürlich auch den Fälschern noch perfekter zu werden. Solche Manipulationen und Fälschungen schaden nicht nur den im Einzelfall betroffenen Käufern und Sammlern sondern allen. Durch Verunsicherungen und Enttäuschungen wenden sich viele Interessenten vom Sammelgebiet ab und dadurch sinkt der Marktwert auch von guten Sammelstücken.

Nicht nur aus diesem Grund biete ich meine Beratung in Zweifelsfällen an. Meine Beratung erfolgt in jedem Fall sehr sorgfältig und wird in allen Details erklärt und begründet. Mit dieser freundlichen Beratung sind natürlich weder Garantien verbunden noch Honorare, dafür aber das ehrliche Bemühen unser schönes und interessantes Sammelgebiet "sauber" zu halten. Schicken Sie mir einefach eine Mail mit guten Bildern oder sprechen Sie mich an, wenn Sie mich kennen.

Neben diesen bewußten Manipulationen und Fälschungen gibt es noch weitere Quellen von Irrtümern. Zu allen Zeiten wurden Originale bereits zu Entstehungszeiten kopiert. Dies geschah auch in früheren Jaheren als "Raubkopie" geschützter Originale oder eben als Nachbau, weil ein gutes Original nicht geschützt war. Diese Kopien von den Originalen zu unterscheiden ist manchmal unmöglich und bei den meisten Stücken gar nicht entscheidend. Aber bei Korkenziehern ist es im Einzelfall manchmal sehr spannend zu wissen, ob ein Stück aus der Zeit um 1900 aus Thüringen oder aus Frankreich kommt; es gibt ja Sammler, die vornehmlich an Stücken aus einer bestimmten Region interessiert sind. Andererseits ist selbst eine mitgelieferte Beschreibung eines Eigentümers oder Anbieters letztlich nur seine persönlich Interpretation der Herkunft, vor allem, wenn es sich um nicht markierte Stücke handelt. Es ist dann Sache des Betrachters oder Käufers, sich dazu eine eigene Meinung zu bilden.

Eine weitere schwierige Abgrenzung ergibt sich aus der Tatsache, dass auch schon vor hundert Jahren nicht nur die deutsche Industrie, sondern auch die Handwerks- und Handelsbetriebe weltweit Geschäftbeziehungen pflegten. So sind nach dem Vorbild älterer aber guter deutscher Korkenzieher Nachbauten in fernen Ländern entstanden, als in diesen Staaten der Aufbau eigener Industrien voran schritt. Ein auffälliges Beispiel hierfür ist Argentinien. Die Anbieter dort nutzen den guten Ruf der alten deutschen Korkenzieher bei Sammlern, um die heimischen Nachbauten zu guten Preise im Internet zu verkaufen. Eine entsprechend "unverbindliche" oder irritierende Beschreibung unterstützt die Darstellungen.

Es gibt heute in allen Ländern ganze Produktionsbranchen, die davon leben, dekorative Antiquitäten als billige Nachbauten für den Massen-Konsum herzustellen. Dabei sind auch Korkenzieher. Wenn man solche Nachbauten im der Hand hält, ist eine Verwechselung mit einem Original schlechterdings nicht möglich, wenn man auch nur einen Hauch von Ahnung und Gespür für Solidität und Qualität hat. Ein (bewußt) unscharfes Bild im Internet kann einen "Schnäppchenjäger" aber natürlich schon mal in die Falle tappen lassen. Eine sehr gesunde Skepsis möchte ich vor allem den nicht so erfahrenen Sammlern dringend anraten! Wenn Sie im Zweifel nicht kaufen, sparen Sie auf jeden Fall viel Geld. Seien Sie auch auf der Hut, wenn keine oder nur eine nichtssagende Beschreibung vorhanden ist. Wenn der Anbieter nicht behauptet ein antikes oder altes Stück anzubieten sondern Sie es nur annehmen, hat er nicht mal eine Täuschung begangen.

Zum Abschluss ein aktuelles Beispiel eines sehr dekorativen Korkenziehers.

Das Original dieses Korkenziehers wurde in Solingen hergestellt. Die dekorativen Teile, Griff, Glocke und Fallring, sind beim Original aus Gusseisen, bei dieser Nachahmung aber aus Messing oder Gelbguss. Messing und Silber sind sehr dankbare, weil leicht gieß- und formbare Materialien. Sie werden deshalb bei Nachahmungen gerne verwendet. Der Materialwert von Silber wird von Käufern häufig überschätzt und ein Feinstempel als Beweis für Originalität angesehen.